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Führen in Balance

Christophe Witz • Okt. 13, 2022

Führen in Balance

Zum Stichwort Führung im Sinne von Leiten von Gruppen, Abteilungen, Teams gibt es viele Meinungen und Trends. In Rahmen meiner Coachings mit Führungskräften nutze ich gerne ein bestimmtes Modell als Orientierung und Leitbild, welches ich hier kurz darstellen möchte.
Den Ansatz habe ich von Stefanie Kaufmann-Wehler kennengelernt, die Teile davon von Paul Lahninger übernommen hat. 
Grob gesagt werden in diesem Ansatz im wesentlichen zwei Führungsstile unterschieden: einen eher traditionell direktiven und Aufgabenbezogenen Stil, und einen mehr Beziehungs- und Mitarbeiterorientierten Führungsstil. Diese Stile können als Yin und Yang der Führung beschrieben werden.

  • Yang: Organisieren, Administrieren, zweckgerichtetes Handeln, Abarbeiten des Operationalen Tagesgeschehens, Beobachtbares & messbares Endergebnis (Kennzahlen), Ordnung schaffen, Fordern, kontrollieren, Planen, Abgrenzen, Strategisch Denken  

  • Yin: Begleitende & nährende Führung, auf persönliche Beziehung und individuelles Gestalten gerichtet, Führungskraft als sozial kompetenter Coach, Wärme bewirken, Begegnen, Ausgleichen, Einbeziehen, Einfühlsam versorgen, Gruppenziele, Liebevolle Raumgestaltung der Büros/ Aufenthaltsräume

Im Bild von Yin und Yang sind dies keine Gegensätze, sondern sich ergänzende und bedingende Polaritäten. These: Gute Führung benötigt beide Aspekte um in Balance und damit auf Dauer erfolgreich zu sein.

An diesem Punkt stellt sich die Frage: Welcher Stil liegt dem Coachee persönlich näher? Bestehen Vorurteile gegenüber dem weniger vertrauten Stil? Wie kann man den weniger vertrauten Stil entwickeln und für sich nutzbar machen?

Aufgabe an den Coachee: Erinnere eine herausfordernde Situation innerhalb der eigenen Leitungsverantwortung. Welche Wirkung hätte ein Wechsel des Führungsstils zur anderen Polarität gehabt? In welcher Form könnte ein solcher situativer Wechsel künftig hilfreich sein?

Dies sollte genügen, um einen Eindruck vom Konzept „Führen in Balance“ gewonnen zu haben.  
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