Ich habe kürzlich für die Schüler meines Psychologie Kurses (am Bildungszentrum Flehingen) einige Folien zum Umgang mit Stress erstellt, und festgestellt dass ich einige Konzepte daraus auch in anderen Kontexten (z.B. Coaching & Supervision) verwenden kann. Grund genug es auch in meinem Blog zu teilen!
Das Stress ABC
Man kann die Entstehung von Stress drei Faktoren zuordnen:
A – dem Stress auslösenden Ereignis
B – die kognitive Bewertung, die dazu abläuft
C - die emotionale Konsequenz die im Körper dadurch entsteht
Ein Beispiel: ich komme morgens auf dem Weg zur Arbeit in einen Stau (A), ärgere mich über meine vertane Lebenszeit die ich sinnlos im Verkehr verbringe (B) und fange an zu hupen und alle um mich herum mit Schimpfwörtern zu belegen (C). Dieses Beispiel ist frei erfunden, versprochen.
Um nun also Stress zu vermeiden / einen besseren Umgang damit zu pflegen, kann man an allen drei Faktoren ansetzen:
A - ich kann die Strecke meiden, an der es häufig Stau gibt. Ich kann mit Bahn und Bus fahren. Ich kann meine Arbeitsstelle wechseln, um weniger Fahrtweg zu haben.
B – ich kann versuchen die Situation anders zu bewerten. Vielleicht ist die Zeit im Stau nicht vertan, sondern ich kann sie für etwas nutzen? z.B. Radio oder Podcast anhören, schon mal über die Arbeit nachdenken und was später noch zu tun ist, oder anderweitig kreativ werden. Das Motto hier lautet: Tue das was geht, und nicht das, was nicht geht.
C – ich kann lernen, mit mehr Gelassenheit zu reagieren auf Stress Momente. Ich kann Entspannungstechniken lernen, Atemübungen durchführen um Körper und Geist widerstandsfähiger zu machen gegen Stress. OMMMMMMMM
Die Kollegen Verhaltenstherapeuten kennen dieses Schema natürlich bereits. Ich finde es sehr eingängig und auf viele Kontexte anwendbar. Ich freue mich über diese Neue Einsicht und wünsche allen Lesern eine geruhsame Sommerzeit ohne Stau und Wutanfälle.